
Der Fachbereich Informatik trauert um seinen ehemaligen Kollegen,
der am 24. Januar 2021 mit 79 Jahren verstarb.
Nach seiner Promotion 1970 in Karlsruhe war Professor Avenhaus zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Mathematik bei Prof. Brakhage, einem der Gründerväter der Informatik an der TU Kaiserslautern. Mit der Gründung des Fachbereichs wechselte er 1975 in die Informatik und half diese aufzubauen. 1979 habilitierte er sich für das Fach Informatik und wurde im gleichen Jahr zum Professor für Informatik ernannt. 1988 lehnte er einen Ruf auf eine C4-Professur für Theoretische Informatik an die Universität Hildesheim ab und blieb der TU Kaiserslautern treu.
Prof. Avenhaus begann seine Lehr- und Forschungstätigkeiten im Bereich der effizienten Algorithmen. Als Projektleiter des Sonderforschungsbereichs „Künstliche Intelligenz“ wendete er sich verstärkt Fragestellungen der Logik, insbesondere der automatischen Programmverifikation zu. Einige Jahre später engagierte er sich wiederum als Projektleiter in einem weiteren Sonderforschungsbereich „Entwicklung großer Systeme mit generischen Methoden“, wo er sich Fragestellungen der formalen Spezifikationsformalismen zuwendete. Die in diesen Projekten entwickelten Verifizierer „Waldmeister“ und „Quodlibet“ erlangten internationale Beachtung. Seine Ergebnisse publizierte Prof. Avenhaus auf international renommierten Konferenzen und in den wichtigsten Zeitschriften. Seine Doktoranden wurden bis nach Kanada auf Professuren berufen.
Von 1991 bis 1992 und von 2001 bis 2002 leitete Professor Avenhaus den Fachbereich Informatik als Dekan. Seine freundliche Art und sein vielfältiges Interesse wurden von allen Kollegen im Fachbereich sehr geschätzt. 2004 musste er sich krankheitsbedingt in den vorgezogenen Ruhestand verabschieden, wo er sich im Presbyterium seiner Gemeinde weiter engagierte.
Wir werden seine Persönlichkeit als Kollege, Forscher und Hochschullehrer sowie das von ihm Geleistete stets in würdiger Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seiner Familie.
Für den Fachbereich
Prof. Dr. Jens Schmitt
Dekan